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Deine Hände

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Ach, daß du wüßtest, mein himmlischer Vater, wie ich dein begehre! Ach, daß du es vernähmest, wie ich auf deine Worte lausche! Wenn es dort in dem Nachtpsalm heißt: "Meine Seele wartet auf den Herrn von einer Morgenwache bis zur anderen!", so wartet jetzt der Sohn an der weit aufgetanen Tür des Vaterhauses, daß der Vater ihm entgegen gehe. Und alle Engel rüsten sich, ihn zu begleiten, und alle Himmel öffnen sich, ihn aufzunehmen, und alles Scheidensweh ist weit überwunden.

Die Sorge ist in Freude verwandelt: "Vater, in DEINE Hände!" Alle anderen Hände haben ihn betrogen. Die einen haben ihn geschmäht, gegeißelt und gekreuzigt; die andern haben ihm gehuldigt, und als es zum Sterben ging, waren sie laß und hilflos herab gesunken.

Darum: "Vater, in DEINE Hände!" Das sind die Hände, aus denen der Sohn den Leidenskelch ohne Zaudern nahm: "Ist's möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" Das sind die Hände, die den Sohn geschlagen haben bis auf den Tod, und doch ging durch sie das Leben der Treue und der Gütigkeit väterlicher Gnade.

"Wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?" In diese züchtigenden Hände, die es treu meinen, in diese gewissenhaften Hände, die nichts von dem Anvertrauten verlieren, will der Sohn in seiner Scheidestunde flüchten.

Alles, was er erarbeitete, jedes Gebet für dich und mich, jede wunderbare Tat, den Glauben zu stärken, den Zweifel zu überführen, den Unglauben in seiner Ohnmacht darzustellen, birgt er in die Hände des Vaters.

Jeden Friedensgruß, der die wirkliche Friedenskraft gibt, jede Abschiedsgnade, die wirklich Leben verleiht, alles, was der Sohn in heißer Pilgerschaft gesorgt, geredet, getan, verbürgt, uns zugeschworen, all die Kleinodien der Treue, all die Errungenschaften heißer Arbeit - in deine Hände!

Seht, das ist der Sorgengeist des Herrn Jesus von Nazareth, daß er nichts von dem verliere, was ihm Gott geschenket hat.

"Vater, in DEINE Hände befehle ich meinen Geist!"


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