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EIN ANDERES EVANGELIUM - Die Mythen der Ent-Mythologisierer. Oder: Die eigentlichen Träume  der Atheisten.

"Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt, außer dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht!"
 Paulos an die Galater 1, 9

Diese Worte des Paulos im Galaterbrief sind die passende Antwort auf die sogenannten Entmythologisierungsversuche sowohl der materialistischen als auch der psychologistischen Atheisten. Es ist jedoch wichtig, sich die Art und Weise ihres Denkens vor Augen zu halten, um zu verstehen, mit welch listiger Energie sie versuchen, die Herzen der Menschen von Gott abzuziehen, ihr Denkvermögen zu durchlöchern und aufzuweichen, damit sie dann wie ein Schwamm das aufsaugen können, was diese Gottesleugner in sie hineinschütten wollen: den Widerhaken des Unglaubens, des Zweifels und der Sündenliebe. Es ist auch heute noch das alte Lied der Schlange: "Ist's gar, daß ÄLoHIM sprach:...?" Damals - und heute - zweifelt nicht einmal die "alte Schlange", die der Satan ist, der "Widerwirker", daß "Gott einer ist"  , wie auch "die Dämonen glauben und zittern". Jene Atheisten jedoch verändern heute - wie ehedem - "die Herrlichkeit des unverderblichen Gottes mittels der Gleichheit des Bildes des verderblichen Menschen"  - so die psychologistischen Atheisten - "und der Flügler und Vierfüßler und Reptilien"  - so die materialistischen Atheisten. Es gibt wahrlich nichts neues unter dem Himmel. Obwohl auch die Denkungsart der materialistischen Atheisten der näheren Betrachtung wert wäre, soll es hier allein um die Denkungsart der psychologistischen Atheisten gehen. Anlaß war ein Artikel von Eugen Drewermann im Magazin Publik-Forum in der Ausgabe Nummer 24 vom 20. Dezember 1996 mit dem Titel "der traum von bethlehem". In diesem Artikel, in dem es um die "wahren Wunder der Weihnacht" geht, offenbart sich das Wesen und das Erscheinungsbild jener Denkungsart, die heutzutage in der "christlichen Kirche" nicht nur weit verbreitet ist, sondern geradezu Grundlage und Zielpunkt geworden ist. Der psychologistische Atheist leugnet ganz einfach die Realität dessen, was in der Bibel berichtet wird. Er behauptet: alle Berichte der Bibel, z.B. über Jesus, sind keine Tatsachenberichte. Das gleiche von den Berichten einer Tageszeitung behauptet, heißt: alle Tatsachen, die in dem Zeitungsbericht beschrieben werden, sind nicht wahr. Somit ist für ihn alles, was in der Bibel geschrieben steht, nicht wahr. Ein redlich denkender Mensch fragt sich nun: Warum sagt er nicht offen, daß alles, was in der Bibel steht, Lüge ist?
Das kann er nicht sagen, weil er im tiefsten Inneren seines Herzens ja nicht wirklich sicher ist, ob das alles nicht vielleicht doch Tatsachenberichte sind. Im Moment ist es für ihn opportun, das alles nicht so "wörtlich" zu nehmen, es geht ihm ja noch gut, er braucht im Moment keinen Gott - im Moment will er das alles "symbolisch lesen" . Und immerhin - von "heiligen" Angelegenheiten zu behaupten, sie seien Lügen - da könnte man es sich vielleicht ganz mit diesem eventuell doch nicht nur "symbolisch" existierenden Gott verderben. Die innerste Welt eines solchen Menschen besteht aus Zweifel, wohin man auch schaut. Im Grunde ist dieser Mensch der Verführung erlegen, der auch unsere ersten Eltern erlegen sind. "Mitnichten werdet ihr sterben!"  Im Gegenteil: "ihr werdet sein wie Gott, erkennend Gutes und Böses".  Auch die Schlange behauptet nicht, Gott sei ein Lügner. Sie sagt nur: "Gott weiß, daß, welches Tags ihr davon eßt, werden eure Augen aufgetan".  Sein wie Gott! Gutes und Böses erkennen! Welch ein Antrieb für den Menschen, dem nachzujagen! Sein Leben "selbst verwirklichen","endlich ein Gefühl für die Unschuld des Daseins zurückzugewinnen . . . es ist das Ende der ständigen Moralisiererei: Das ist sündhaft, und das ist gefährlich, und das muß man meiden", "Erlösung von  Sünde und  Tod "! Das wesentliche Prinzip der Verführung wird hier deutlich: Gott wird nicht als Lügner bezeichnet, sondern dem Menschen wird die Wahrheit teilweise, die Tatsachen verfälschend, enthüllt und zusammen mit der eigenen Lüge als geheimnisvoll erstrebenswertes Ziel vor Augen gemalt. "Und das Weib sah, daß der Baum gut zur Speise, und daß er eine Lust für die Augen, und daß der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben". 
Ist ein Mensch bereit, zu behaupten, die Berichte der Bibel seien Lügen - dann kann er auch keine eigenen Lügen in die Wahrheit des in der Bibel Geschriebenen einstreuen, noch fremde beigemischte Lügen für wahr halten! Ein solcher Mensch wird dann unbiblischen Lügen folgen.
Jemand aber, der die biblischen Tatsachen nicht als "alle von Gott gegeistete Schrift" , und Jesus von Nazareth nicht als "das Wort Gottes, das, Fleisch geworden, unter uns zeltete" anerkennen will, wie es die Bibel offenbart, fällt in die ganz tiefe Grube, in die auch die Schriftgelehrten und Pharisäer gefallen sind - in die Schlangengrube der Heuchelei. Denn er kann dann nur mit Hilfe des Verführungstricks der Wahrheit der Bibel eigene oder fremde Lügen beimischen. "Diese", sagt Jesus von Nazareth, "werden ein schwereres Gericht empfangen".
Der Weg, den der psychologistische Atheist geht, ist jetzt klar: Gewisse Tatsachen bezeichnet er als Mythos und kann dann mit Leichtigkeit das so Bezeichnete

 1.    indirekt als Lüge abtun
 2.    nur das als Lüge abtun, was nicht in seine eigene Lüge paßt
 3.    seine eigene Lüge so gestalten, daß sie ihm paßt.

Jeder, der dann nicht meinem Mythos folgt, ist eben ein Unwissender, einer, dem sich mein Mythos verschließt, weil mein Mythos eben nicht jedermann zugänglich ist. Das fördert nicht nur ungemein das eigene Ich, sondern gibt gleichzeitig Anlaß zu weiteren stolzen Lügen. Denn jeder, der gleichfalls die biblischen Berichte nicht als Tatsachen akzeptieren will, kann wiederum seine eigenen Mythen aus der Bibel "herausdrehen". Und das ist ja das, was der Satan, der Widerwirker, möchte:
Jeder soll seine eigene Lüge schlucken und meinen, das sei die Wahrheit. Die atheistische Welt ist ja seit jeher soweit von einem Verständnis des Wesens der Wahrheit entfernt, daß die Wahrheit in einer Person zu finden, für sie gar nicht denkmöglich ist. Bestenfalls wird da noch über den Begriff der Wahrheit diskutiert. Bestenfalls entwickelt dieser Begriffserfinder eine gewisse Logik der Gedanken, möglichst erst an einem Punkt unwahr, bis zu dem kaum einer folgen kann - das nennt die atheistische Welt eine Wahrheit. Die Tatsache, daß Wahrheit das Wesen einer Person ist - das erfahren wir nur, wenn wir unsere Herzen dem Mann von Golgatha hingeben, wenn wir unsere Durchdrungenheit mit der Lüge und dem Tod der Gottesferne spüren und aus dem Gefängnis unserer Lügenhaftigkeit an das Licht der Wahrheit wollen. Nur wenn ein Mensch sich in Wahrheit zu dem unsichtbaren Gott wesenhaft ausstreckt und seine eigene Unfähigkeit spürt, zu dem Guten zu gelangen, zu dem er sich seit er denken kann sehnt - wenn er bereit ist, alles eigene Streben für immer aufzugeben und in allem seines Lebens nur diesem Jesus von Nazareth zu vertrauen und Ihm in allem zu folgen - wenn er bereit ist, alles das, was ihm bisher scheinbar so viel bedeutet hat, für nichts zu achten - und wenn er bereit ist, das alles diesem unsichtbaren Jesus von Nazareth zu sagen und Ihn bittet, ihm doch dazu verhelfen zu wollen - dann wird dieser Jesus von Nazareth, der lebendige Sohn des lebendigen Gottes, in des Bittenden Herz einziehen und wohnen. Er, Jesus von Nazareth, "ist der Weg und die Wahrheit und das Leben; nicht einer kommt zum Vater als nur durch mich."
In Wirklichkeit ersetzt also derjenige, der die biblischen Tatsachen als Mythos für sich ausbeuten will, die Tatsachen der Bibel durch diese Greuelmischung aus Wahrheit und Lüge und behauptet obendrein, weil er das tut, seien die biblischen Tatsachen keine Tatsachen, sondern Mythen. Diese Art, die Wahrnehmung der Wirklichkeit nach den eigenen Wünschen und Gelüsten zu verdrehen, das beschreibt die Bibel so: "Denn es wird eine Frist sein, alsdann werden sie die gesundseiende Belehrung nicht ertragen, sondern gemäß den eigenen Begierden werden sie sich selber Lehrer aufladen, als durch sie das Gehör Kitzelnde - das bleibt - auch von der Wahrheit werden sie das Gehör abwenden, aber auf die Mythen zu werden sie herausgedreht werden."  So sind, im Lichte der biblischen Wahrheit besehen, gerade diejenigen die Erfinder von Mythen, die in ihrem Stolz und Wahn die biblischen Tatsachenberichte als Mythen bezeichnen und behaupten, ihre selbst herausgedrehten Mythen seien Tatsachen.
So behauptet der psychologistische Atheismus, daß Jesus von Nazareth nichts als der große Psychotherapeut gewesen sei, der genau das Richtige für diejenigen getan hätte, die Hilfe für ihre psychischen Probleme gebraucht hätten. Auch hier wird nicht behauptet, Jesus sei nicht der Erlöser gewesen, sondern die Art und Weise der Erlösung wird anti-biblisch verdreht - und zwar derart, daß die Person Jesu ihres Wesens als Sohn des lebendigen Gottes beraubt wird. In äußerst raffinierter Weise werden die Grundlagen biblischer Wahrheiten geleugnet und als Lügen dargestellt - nicht direkt, sondern indirekt, durch In-Frage-Stellen.

"Man hat den Mythos historisiert. Man hat den historisierten Mythos metaphysiziert . . . ‘Euch ist der Heiland geboren'! Das klingt nach Historie. Doch wenn es ein ‘Engel' sagt? Wie wahr sind Legenden und in welchem Sinne? . . . Man macht einen Fehler, wenn man die ‘Anfangsgeschichten' antiker Religionen ‘wörtlich' auffaßt, statt sie symbolisch zu lesen . . .Nicht daß er [Jesus] der Legende nach in Bethlehem als Kind zur Welt kam, macht seine Bedeutung aus . . . Vergiß einmal deinen Vater mit all seinen Vorwürfen . . . Stell dir einmal vor, ich begegnete dir an deines Vaters Statt . . .du brauchtest nicht mehr ein ewiges Kind zu spielen . . . Indem er dem Gelähmten eine Zuversicht schenkt, die ihm hilft, alle Vaterangst zu überwinden, zeigt er ihm etwas von der wahren ‘Väterlichkeit' Gottes; da zeigt er in seiner Menschlichkeit sich in gewissem Sinne als ‘Sohn Gottes' " 

Alle entscheidend anti-biblischen Aussagen werden in griechisch-lateinische Fremdwörter gehüllt, um den Anschein unvoreingenommener Tatsachenbeobachtung zu erwecken, wie sie sonst nur in wahrhaft wissenschaftlichen Arbeiten vorgenommen wird. Gleichzeitig wird mit der Wahl der pseudo-wissenschaftlichen "Fach"-Wörter signalisiert, daß ein Ereignis, das in der Bibel als tatsächlich geschehen beschrieben wird, keine Tatsache sei, sondern eine Erfindung menschlicher Vorstellungskraft. In Wirklichkeit dreht man sich damit aus der Bibel genau das heraus, was man braucht, um sich selbst und dem Leser den Strick um den Hals zu legen. Weiterhin wird alles das, was die Bibel ernstlich und in Wahrheit als aus der Offenbarung des tatsächlich lebendigen Gottes stammend den Menschen an Informationen gibt, in Anführungszeichen gesetzt, um damit anzudeuten, daß man sich von der biblischen Aussage distanziert und gleichzeitig dem in Anführungszeichen Gesetzten seinen eigenen Mythos hinzuerfindet. Anhand dieser "Geheimsprache" ist deutlich erkennbar, wie hinterhältig und verschlagen hier gearbeitet wird. Statt offener Feindschaft und offenen Bekennens des eigenen Standpunkts wird hier den Menschen das Netz satanischer Verführungskunst um die Füße gelegt, in das sich jeder, der die Bibel nicht selbst genau kennt, verfängt und kann so in die Verliese unterirdischen Denkens gefangen geführt werden. Dieses unterirdische Denken schleppt die Menschen dann in den Kerker der Gleichgültigkeit, wenn sie aufgrund der chamäleonartigen Mimikry der Wölfe im Schafsfell dem Eindruck erliegen, daß das Lesen der Bibel überhaupt dem Lesen eines Märchenbuches gleichkäme - allenfalls noch interessant für "Fachleute" wie Psychologen. Diese als Schafe verkleidete Wölfe nennen sich ja "Kritische Christen" und sind innerhalb der "christlichen" Kirchen zu finden.
Dies alles geschieht dann, wenn sich Menschen, hier die Psychologen, an die Stelle ihres Schöpfers stellen und den Menschen Pseudo-Erlösungswege anbieten. Die Bibel sagt ganz deutlich "denn nicht, was der Mensch sieht, ist's, denn der Mensch sieht, was zu den Augen hin ist, JHWH aber sieht ins Herzgeheg" . Wie wollen also Psychologen ins Herzgeheg der Menschen schauen? Die Früchte dieser fälschlich sogenannten "Wissenschaft" sind Veränderungen des menschlichen Verhaltens in Richtung auf Zügellosigkeit, Hemmungslosigkeit, Familienfeindlichkeit, Treulosigkeit, Schamlosigkeit, Gottlosigkeit - kurz gesagt: die atheistische Psychologie hat es, im Verbund mit dem atheistischen Materialismus, dahin gebracht, daß der Mensch es sich zur Ehre anrechnet, dem Tier gleich zu werden, zum Tier zu werden in Bezug auf Verhalten, Vorstellung, Gewissen und Ehre. So rechnet der vom psychologistischen sowie materialistischen Atheismus verführte Mensch sich selbst ja schon längere Zeit gattungsmäßig zum Tierreich gehörend, ja selbst seinen Ursprung sieht er aus der Tierwelt kommend. Gleichzeitig jedoch - welch ein Hohn in sich! - schwingt sich der Mensch gemäß dieser Lehre zum gottgleichen Wesen auf, indem er meint, er könne tun, was immer er wolle - ohne irgendwelche Folgen fürchten zu müssen. Ich wiederhole ein Zitat aus dem oben erwähnten Artikel:

"‘Erlösung' von ‘Sünde' und ‘Tod' - das bedeutet im Namen des Kindes, das Jesus stets blieb, ein Gefühl für die Unschuld des Daseins zurückzugewinnen, so wie es Kindern ursprünglich eigen ist."

Auch hier wieder die Anführungszeichen. Weder Sünde noch Tod, noch Erlösung wird ernstgenommen. Und doch sind Tod und Sünde, böse Tat und Schuld wirkliche Wesenheiten im menschlichen Leben.

"Darum, gleichwie durch  e i n e n  Menschen die Sünde in die Welt gekommen, und durch die Sünde der Tod und der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, auf Grund dessen, daß sie alle gesündigt haben . . . wie es durch   e i n e   Übertretung gegen alle Menschen zur Verdammnis gereichte, so auch durch   e i n e Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung der Lebenden." Doch auch hier bringt der psychologistische Materialismus die Frucht der Schuldlosigkeit hervor. Heute sind Menschen, die Böses getan haben und tun, nichts mehr schuldig. Sie seien krank, wird behauptet. Sie bräuchten Hilfe, keine Strafe - wird behauptet. So wird der Mensch systematisch dahin gebracht, daß er sein Gewissen abtötet und sein Denken und Handeln in keinster Weise mehr hinterfragt - außer dahingehend, ob er "frei" genug sei, oder ob ihm noch immer ein Rest Scham und "Verklemmtheit" den Weg in die "Erlösung" der psychogenen Hölle versperrt.

© Roland R. Nötzelmann


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