Bild © Roland R. Noetzelmann
Home
Lyrik Anderer
Ach Gott

Die Navigation auf dieser Website funktioniert am besten mit aktiviertem Java-Script

Ach Gott vom Himmel sieh darein
und laß dich des erbarmen,
wie wenig sind der Heilgen dein,
verlassen sind wir armen.
Dein Wort man läßt nicht haben wahr,
der Glaub ist auch verloschen gar
bei allen Menschenkindern.

Sie lehren eitle falsche List,
was Eigenwitz erfindet;
ihr Herz nicht eines Sinnes ist
in Gottes Wort gegründet.
Der wählet dies, der andere das,
sie trennen uns ohn alle Maß,
und gleißen schön von außen.

Gott woll ausrotten alle gar,
die falschen Schein uns lehren,
dazu ihr Zung stolz offenbar,
spricht: Trotz! Wer will uns wehren?
Wir haben Recht und Macht allein,
was wir setzen gilt gemein;
wer ist, der uns sollt meistern?

Darum spricht Gott: Ich muß auf sein,
die armen sind verstöret;
ihr Seufzen dringt zu mir herein,
ich hab ihr Klag erhöret.
Mein heilsam Wort soll auf den Plan,
getrost und frisch sie greifen an
und sein die Kraft der Armen.

Dr. Martin Luther 1524


[Home] [Geschichten] [RRN Lyrik] [Lyrik Anderer] [Denken] [Geschenke] [Zur Person] [Israel] [Interview] [Maschinen] [Kategorien] [Der Weg] [Bibel] [Download]