| Kein Schlaf erquickt mich auf dem Turm, da Krieg noch wühlt und Pfeile schwirr’n. Kein Auge trocknet in dem Sturm, kein Muskel schläft in diesen Wirr’n. Wie tot die erdbeschwerten Knochen,
nur Geist erglüht in wüster Wacht. Was weckt und hält in meines Herzens Pochen, ist nur der Blick ans Ende aller Nacht. DEIN Blick aus kreuzzerquältem Leiden, DEIN stummer, blutbefleckter Mund, DEIN Schrei nach Gott im finst’ren Scheiden - dort zischt der Drache, heult der Hund. Doch hier, wo alle Hoffnung schwindet, wo Tränen bluten uns zur Ruh’, wo Unbarmherzigkeit dich schindet - hier strahlt die Liebe, trägst uns DU. © Roland R. Nötzelmann | |