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Gott der Götter
Ohne Wirkung

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Ohne Wirkung

Während die Gemeinde staunend vor Gottes zwiefachem Wirken steht, erweist das Weltgericht, daß die Götzen der Menschheit keine eigentlichen Wirkungen haben. Sie können sich selbst nicht retten, sondern vergehen mit dem Vergänglichen. Sie geben ihren Anbetern keine Kraft, sondern lassen sie zuschanden werden, wenn Hilfe am meisten not tut. Wie selten eine Zeit, ist unsere erfüllt vom Klang des Zerbrechens von Menschenschicksalen und -herzen, die durch falsche Götter betrogen waren. Im Leben jedes Menschen kommt eine Stunde, in der alles, was Götze war, zerbricht und Gott allein bleibt. Auch im Leben der Völker kommt sie. Not und Fluch der Betrogenen und in dieser Stunde Verlassenen ist die furchtbarste Anklage gegen alle Vergötzung.

  Die Gemeinde aber weiß in ihrem Gott die Quelle aller Wirkung und Wirklichkeit, neben dem es keinen Wirker gibt. Sie steht nicht nur beim Abschied von der Vergangenheit, in der Auseinandersetzung mit der Gegenwart und im Blick auf die anrückende Zukunft vor dem Einen, der der Herr ist. Sie allein hat durch das Grauen, das Ihm vorangeht, hindurch den Blick in Sein Herz, und im Gebet den Zugang zum Quellort alles Geschehens. Von Seiner Kraft lebt alle Kreatur, aber es ist unbewußtes Wuchern wie bei der seelenlosen Pflanzenwelt. Nur Gemeinde Gottes erlebt bewußt Seine Wunder und lobt Seine Taten.

  Weil denn die Gemeinde einen Gott hat, der sie in die Zukunft einweiht, ihr die Deutung für den Sinn des Lebens gibt und sich als der Wirkende erweist in JESUS, DER KRONE ALLER WEISSAGUNG, ALLER DEUTUNG UND ALLER GOTTESWIRKUNG IST; weil die Gemeinde durch Jesus in Verbindung steht mit dem Gott, der nicht nur schafft und vernichtet, sondern auch vergibt und neumacht, ist es ihr  Urrecht, daß sie sich nicht zu fürchten braucht, während es das Urwesen der Welt ist, daß sie sich fürchten muß. Besonders, wenn Gemeinde durch Wüsten wandern muß, ist ihr ein Zeichen, daß Gott dabei ist, sie aus der Gefangenschaft der Welt, die vergeht, zu lösen, daß ihr Weg heimatwärts geht. Wenn sie nicht auf Macht, Talente oder Massen pochen kann, nicht die Bewunderung, sondern die Verachtung ihrer Zeit auf sich lenkt, darf sie wissen, daß sie ihrer Bestimmung nahe ist, zum "Würmlein Jakob", zum "Häuflein Israel" gehört, durch das Gott streitet. Gerade wenn sie sich nicht der Bundesgenossenschaft dieser Welt, ihrer Gewaltigen, ihrer Wissenschaft, ihres Geldes und ihrer Geistesfürsten erfreut, sondern unter Anklage steht, Leid, Beklemmung, Unverstandensein, Verleumdung und Verfolgung trägt, darf sie wissen, daß sie die Sache des Herrn der Weltgeschichte führt. Ja, wenn sie ganz arm geworden, ist sie dem Leben aus der Fülle, dem Zuspruch von oben so nahe wie  nie zuvor.

  Aber auch hierin ist das Wesentliche nicht, was die Gemeinde erlebt, sondern DASS DIE HERRLICHKEIT GOTTES SICHTBAR WIRD. Die Knechtsgestalt der Gemeinde verdunkelt sie nicht. Nur was hier stolz und herrlich sein will, verdeckt sie und muß fallen. Gemeinde erlebt den Umbruch der Zeiten, das Gericht über Völker und Götzen, das Gericht, das sie selbst durchleidet, als Stürzen der Mauern, die das Erscheinen Seiner Herrlichkeit aufhalten, Geschichte und Einzelleben als erschütternde  Morgendämmerung. Sie sieht Gott selbst in Jesus der Welt begegnen. So lebt sie noch diesseits und doch schon jenseits der letzten Mauer, und ihres Lebens Inhalt ist das neue Lied, das die Welt nicht versteht und das doch einmal das Lied der ganzen Welt werden soll, DAS LIED DER NEUEN SCHÖPFUNG, DIE DIE GANZE WELT VERWANDELN SOLL und schon begonnen hat, als Gottes Geist mit der Taufe auf Jesus herabkam und Ihn zu unserem König salbte.

"Siehe, mein Knecht, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt."

Von Hellmuth Frey

Die Texte von Hellmuth Frey sind folgendem Buch entnommen: Hellmuth Frey: "Das Buch der Weltpolitik Gottes - Kapitel 40-55 des Buches Jesaja", erschienen im Calwer Verlag, Stuttgart, Band 18 der "Erläuterungen alttestamentlicher Schriften" ebd.


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